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Artikel zum Thema: EORI

IT-Projekte – Beson­der­hei­ten und Erfolgsfaktoren

Kate­go­rien: Manage­ment-Info

Mai 2014 

Bedeu­tung von IT & IT Projekten

Infor­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie (IT) ist im heutigen Markt­um­feld für viele Unter­neh­men zu einem erfolgs­re­le­van­ten Faktor geworden. Eine effi­zi­en­te Unter­neh­mens­or­ga­ni­sa­ti­on ist ohne den Einsatz moderner Infor­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie kaum noch vor­stell­bar. Die IT spielt eine ent­schei­den­de Rolle bei der Pflege und Opti­mie­rung der Kun­den­be­zie­hun­gen, bei der Gestal­tung von effi­zi­en­ten Pro­zes­sen, bei der Infor­ma­ti­ons­ge­win­nung und der Ent­schei­dungs­un­ter­stüt­zung. Da die Bedeu­tung der IT für den Erfolg eines Unter­neh­mens weiter zunehmen wird und die Ent­wick­lung von IT-Systemen meist in Form von Pro­jek­ten erfolgt, ist den Erfolgs­fak­to­ren von IT-Pro­jek­ten eine beson­de­re Auf­merk­sam­keit zu schenken.

Beson­der­hei­ten von IT Projekten

IT-Projekte defi­nie­ren sich durch eine hohe Kom­ple­xi­tät und eine hohe Dynamik des Umfeldes. Die Pro­jekt­kom­ple­xi­tät spiegelt sich in der Anzahl und der Ver­schie­den­ar­tig­keit der anfal­len­den Teil­auf­ga­ben sowie in den Inter­de­pen­den­zen zwischen den Teil­auf­ga­ben wider. Die hohe Dynamik bezieht sich auf die Ziele und Anfor­de­run­gen des Pro­jek­tes, die sich während der Pro­jekt­lauf­zeit laufend ver­än­dern können, direkte Aus­wir­kun­gen auf die Para­me­ter Budget, Zeit und Res­sour­cen­be­darf haben und damit laufend ange­passt werden müssen.

IT-Projekte sind durch die fach­über­grei­fen­de Zusam­men­ar­beit ver­schie­de­ner Dis­zi­pli­nen geprägt, die eine hohe Anzahl an Schnitt­stel­len bedingen. Neben den pro­jekt­in­ter­nen Abhän­gig­kei­ten bestehen auch Abhän­gig­kei­ten zu den anderen IT-Pro­jek­ten eines Unter­neh­mens. Deren Iden­ti­fi­ka­ti­on und Berück­sich­ti­gung ist aus­schlag­ge­bend für eine erfolg­rei­che Durchführung.

Viele IT-Projekte haben das Ziel neue Tech­no­lo­gien zu ent­wi­ckeln und damit einen hohen Inno­va­ti­ons­grad. Bei der Pro­jekt­ab­wick­lung kann nur bedingt auf bereits vor­han­de­nes Know-how und Pla­nungs­do­ku­men­te zuge­grif­fen werden. Diese Tech­no­lo­gie­ori­en­tie­rung birgt hohe Risiken, deren Ein­tritts­wahr­schein­lich­keit durch genaue Planung, Kon­trol­le und inten­si­ve Tests mini­miert werden muss.

Der Erfolg von IT-Pro­jek­ten wird maß­geb­lich von qua­li­ta­ti­ven Aspekten bestimmt. Damit ist eine rein monetäre Betrach­tung der Wirt­schaft­lich­keit nicht aus­rei­chend. IT-Projekte haben außerdem die Eigen­schaft, dass eine hohe Anfangs­in­ves­ti­ti­on entsteht, der Nutzen aber erst gene­riert und Gewinne erwirt­schaf­tet werden, wenn das Projekt erfolg­reich umge­setzt wurde.

Das komplexe Zusam­men­spiel der betriebs­wirt­schaft­li­chen, tech­ni­schen und mensch­li­chen Kom­po­nen­ten in IT Pro­jek­ten erfor­dert ein breites Kom­pe­tenz-Spektrum, das Pro­jekt­ma­nage­ment Know-how, Fach- und IT-Kennt­nis­se beinhaltet.

Gründe für das Schei­tern von IT-Projekten

Die Erfolgs­quo­te von IT-Pro­jek­ten ist gering, wie die fol­gen­den Fakten zeigen:

  • ca. 25% aller IT-Projekte sind erfolgreich,
  • ca. 50% aller IT-Projekte sind über Budget und/oder über Zeit,
  • ca. 25% aller Soft­ware­pro­jek­te werden abgebrochen.

Die Gründe für das Schei­tern sind viel­fäl­tig. Unklare Ziele und unter­schied­li­che Erwar­tun­gen spielen eine große Rolle. In vielen Unter­neh­men werden Ziele vom Manage­ment „top-down“ und ohne die Ein­bin­dung der Fach­ab­tei­lun­gen fest­ge­legt. Das führt dazu, dass das Pro­jekt­team in unter­schied­li­che Rich­tun­gen arbeitet. Kon­se­quen­zen sind aus­ufern­de Budgets, ver­scho­be­ne Termine und all­ge­mei­ne Unzufriedenheit.

Ständige Ver­än­de­run­gen der Anfor­de­run­gen („moving targets“) sind ein weiterer Risi­ko­trei­ber. Das ist ua. darauf zurück­zu­füh­ren, dass Sta­ke­hol­der nicht aus­rei­chend in den Prozess ein­ge­bun­den werden. Damit kann kaum fach­über­grei­fen­des Pro­zess­wis­sen gene­riert werden. Die Folge sind explo­die­ren­de Kosten und Zeitüberschreitungen.

In IT-Pro­jek­ten werden oft neue Tech­no­lo­gien ent­wi­ckelt. Sind diese Tech­no­lo­gien noch nicht aus­rei­chend durch­dacht, erhöht sich die Wahr­schein­lich­keit von Fehl­ein­schät­zun­gen. Sehr häufig wird der Zeit‑, Budget und Res­sour­cen­be­darf zu gering geschätzt. In Folge entsteht Zusatzaufwand.

Die Kom­ple­xi­tät von IT-Pro­jek­ten wird oft unter­schätzt. Mit der Anzahl der Pro­jekt­mit­ar­bei­ter und Sta­ke­hol­der steigt auch die Zahl der Schnitt­stel­len expo­nen­ti­ell an. Dazu kommt noch das Span­nungs­feld zwischen den Fach­be­rei­chen und der IT-Abtei­lung, die zum Teil unter­schied­li­che Ziel­set­zun­gen ver­fol­gen. Viele große IT-Projekte können unter­neh­mens­po­li­ti­sche, den Pro­jekt­fort­schritt hin­dern­de Kom­po­nen­ten bekommen, wenn unter­schied­li­che Sta­ke­hol­der ver­su­chen, Einfluss auf das laufende Projekt zu nehmen.

Oft wird der tech­ni­sche Aufwand von IT-Pro­jek­ten unter­schätzt und aus­schließ­lich nach Best-Case-Sze­na­ri­en geplant. Pro­blem­stel­lun­gen, die im Pro­jekt­ver­lauf auf­tre­ten, können dann zu erheb­li­chen Mehr­kos­ten und Ver­zö­ge­run­gen führen.

Weitere ent­schei­den­de Gründe für das Schei­tern sind eine unzu­rei­chen­de Planung, Steue­rung und Kon­trol­le des Pro­jekt­ver­laufs, Miss­ach­tung von Pro­jekt­in­ter­de­pen­den­zen sowie eine fehlende Aus­rich­tung der Pro­jekt­zie­le an der über­ge­ord­ne­ten Unter­neh­mens­stra­te­gie.

Bedeu­tung von Pro­jekt­ma­nage­ment & Metho­den­kom­pe­tenz bei IT Projekten

Die Gründe für das Schei­tern von IT-Pro­jek­ten zeigen, dass Pro­jekt­ma­nage­ment eine der Schlüs­sel­kom­pe­ten­zen für die erfolg­rei­che Abwick­lung von IT-Pro­jek­ten dar­stellt. Es ist erfolgs­kri­tisch, dass für die Planung, Orga­ni­sa­ti­on und Steue­rung auf Pro­jekt­ma­nage­ment Methoden zurück­ge­grif­fen wird. Zusätz­lich sind jedoch Fach­wis­sen aus den unter­schied­li­chen Berei­chen und IT-Kennt­nis­se von Nöten. Diese erlauben auf IT-spe­zi­fi­sche Anfor­de­run­gen und Rah­men­be­din­gun­gen eingehen zu können.

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